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2007/10/30

Zum Teufel mit dem Alkohol

Warum? Warum nur lässt Alkohol die Menschen Dinge sagen, die sie sonst hüten wie ihr grösstes Geheimnis? Dinge, für die sie sich sonst fast gar schämen, weil sie ihrer Meinung nach so zu viel Gefühl zeigen, zu viel Angriffsfläche bieten würden - zu sehr verletzt werden könnten? Warum erleichtert einem eine gelöste Zunge das Aussprechen von Dingen, die zum aussprechen noch nicht reif genug sind? Und warum eigentlich gibt es überhaupt Dinge, die wir unter normalen Umständen nie und nimmer preisgeben würden? Dabei handelt es sich vielleicht um Gefühle, um Ängste, um Gedanken, die sich um sein Gegenüber drehen. Warum sie aufbewahren, einpacken und tief drin einschliessen, bis es vielleicht irgendwann zu spät ist um sie zu äussern? Vielleicht würde alles leichter, wenn man mehr aussprechen würde. Aber man befürchtet, den Anderen damit zu überfordern, ihn in Bedrängnis zu bringen. Man fürchtet, sein Gesicht zu verlieren, wenn man das Herz auf der Zunge trägt. Und ein ganz klein wenig erwarten wir doch, dass man uns ansieht was in uns vorgeht. Man erwartet dadurch vielleicht sogar eine Bestätigung dafür, dass einem jemand ohne Worte versteht - will sich eine Legitimation für das Verlieren seines Herzens holen. Die gibt es nicht. Und sich darauf zu verlassen, dass sich Ängste in Nichts auflösen und Träume sich von alleine erfüllen ist Wunschdenken. Aber warum müssen wir uns erst an die Grenzen der eigenen Wahrnehmung trinken, damit das nach aussen tritt, was sonst für lange Zeit oder gar ewig verborgen bleiben würde? Warum muss alles um einem herum so laut werden dass man es nicht mehr hört, um hinauszuschreien was im tiefen Innern flüstert?