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2012/08/27

Byebye Moppelhausen Vol. II: Ein Leben im Speckmantel

Ich habe wieder in meiner Gedankenschublade mit den unangenehmen Dingen gekramt und bin dabei ein zweites Mal auf dasselbe zermürbende Thema gestossen. Das Körpergewicht. Und diesmal – das versprech ich euch – wird’s richtig hässlich! In den vergangenen knapp zwei Jahren sind 30 Kilo meines verhassten Übergewichts über den Jordan gegangen. Richtig – es sind immer noch nicht mehr. So fünf bis sieben müssten nämlich noch weg, damit ich mich zufrieden geben würde. Und das führt mich direkt zu einem der beiden Gründe, warum ich dringend davon abrate, sich dauerhaft mehr anzufressen als nötig ist. Dicke dieser Welt, Klopse, Schwabbel, Fettsäcke und Seekühe – was ihr getan habt, war falsch. Und ihr wisst das auch. Wir wissen das auch. Denn ich zähle mich auch zu euch. Selbst wenn mich heute wesentlich weniger Menschen so bezeichnen würden. Es ist nämlich so: Wenn ihr euch nach langen Jahren der Fettleibigkeit um eine halbwegs angemessene Figur bemüht, dann bemerkt ihr wohl euren Fortschritt und freut euch über einen gewissen Erfolg. Eurer Geldbörse wird bewusst, dass ihr euch ständig kleinere Klamotten kaufen müsst und ihr könnt plötzlich Treppen steigen wie die Weltmeister. Ihr sackt reihenweise Komplimente ein und wisst nicht so recht damit umzugehen. Denn dafür hat euch noch nie jemand gelobt. Und jetzt kommt das Aber. Ihr selbst seht euch immer noch so fett wie ihr damals wart, als euch bewusst wurde, dass ihr was tun müsst. Ich sehe im Spiegel noch immer hundert Kilo unattraktives Lebendgewicht. Mein Kopf hat die Veränderung nie richtig nachvollzogen und mein früheres Bild hat sich auf meiner Netzhaut eingebrannt. Ein Umstand, der mich daran hindert, mit meinem Spiegelbild jemals zufrieden zu sein. Wir alle wissen, das Übergewicht einen Körper zugrunde richtet. Organe, Gelenke, bla, bla, bla... Ich sage euch, wie sehr unser offensichtlichstes Organ darunter leidet. Unsere liebe Haut. So unbegrenzt dehnbar wie sie scheinen mag, verzeiht sie uns trotzdem keine langfristigen Nachlässigkeiten. Verschiedene eurer Körperteile sehen nach dem Abnehmen aus, als wären sie von einer ausserirdischen Lebensform ausgesaugt worden. Ihr bekommt Reiterhosen, Schwabbel-Arme, Hängebrüste und einen Bauch, der euch mit seinem faltigen Antlitz verhöhnt. Plötzlich hängt alles, was vorher dank Fettpolster irgendwie straff wirkte. Auf einmal kaschiert ein eng anliegendes Outfit mehr, als ein weites. Und das Fitnesstraining bringt weder so rasch, noch so zuverlässig Erfolg, wie es uns Dauerwerbesendungen glauben machen wollen. Es ist nicht meine Art, anderen vorzuschreiben, wie sie ihr Dasein über die Runden zu bringen haben. Aber von dieser einen Sache habe ich nun wirklich Ahnung. Darum rate ich euch: Werdet niemals fett. Und wenn doch, dann entscheidet euch so bald wie möglich wieder dagegen. Denn die Dehnungsstreifen, die sich durch die Gewichtszunahme gebildet haben, ganz ehrlich, die werdet ihr niemals wieder los. Es sind Narben, die euch für den Rest des Lebens an eure mangelnde Disziplin erinnern.