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2011/11/02

Beziehungscomedy zwischen Emmen- und Aaretal

Ich hatte neulich das Vergnügen, mir so einiges über die Probleme einer Start-Up-Beziehung anzuhören. Und es war keins. Ich stelle mir den Anfang einer Liebesbeziehung rosig, glücklich, in Watte gepackt und optimistisch zukunftsvisionierend vor. Sofern die Vorzeichen nichts anderes vermuten lassen, erwarte ich strahlende Gesichter, leuchtende Augen und euphorische Überzeugung. Ich halte dies für die Betroffenen auch für durchaus wünschenswert. Jenseits meiner Vorstellungen scheinen sich aber in meinem Freundeskreis ganz andere Geschichten zuzutragen. Der hier nicht näher beschriebene junge Mann, der mir über einige Ungereimtheiten in seiner Beziehung berichtet hat, ist im handwerklichen Bereich tätig. Er hat täglich mit Baustellen zu tun. So hat er sich auch für seine freien Stunden eine weibliche Gefahrenzone gesucht, für deren Betreten jegliche Haftung abgelehnt wird. Und er musste dafür noch nicht einmal baggern. Für gewöhnlich gibt’s Ruinen für lau. Zur Kasse gebeten wird Mann erst, wenn es schon zu spät ist. Der junge Bauherr liess sich also mitreissen und bekam schon zu Beginn seiner Beziehung eine Heirat, mindestens ein Kind und gemeinsames Wohnen offeriert. Aber zu welchem Preis? Nach einer haarsträubenden Aufzählung dessen, was nicht stimmt, drängte ich meinem Gegenüber die einzig richtige Frage auf: Hörst du dich eigentlich reden? Er antwortete mit ja. Und dennoch - ich kann sie ändern, sie irgendwie hinkriegen, hinbiegen. Falsch. Mann kriegt Frauen nicht geändert. Weder heute noch in zehn Jahren. Und schon gar nicht macht man sie in wenigen Monaten um mehrere Jahre reifer. Noch weniger in eben dieser besonderen Konstellation. Denn was mir da in kurzer Zeit erläutert wurde ist eine Kombination von widrigen Umständen, menschlichen Defiziten und nicht kompatiblen Wesenszügen, nach der sich jeder Reality-Soap-Produzent die Finger ablecken würde. So schnell wird Start-Up zu Stand-Up, wo eine schlechte Pointe die nächste jagt und beiden Protagonisten einzig die Hoffnung bleibt, dass sie zumindest am Ende ihrer Vorstellung Applaus ernten.