Gefällt dir DAS SARS?

Dann gefällt es dir auch auf Facebook.

2011/02/18

Hand drauf

Hände sagen mehr als tausend Worte. Selbst wenn man der Gebärdensprache nicht mächtig ist. Ein Winken, ein Abwinken, ein Händeschütteln, ein Zurückstossen, ein Schulterklopfen, ein Anstupsen, ein Streicheln. All diese Gesten sind deutliche Signale, die wir mehr oder weniger bewusst aussenden. Mit unseren Händen, denen wir oft so wenig Beachtung schenken und die als simple Alltagsinstrumente in den Hintergrund treten.
Mit den wenigsten Menschen halten wir Händchen. Im Kindesalter nehmen uns unsere Eltern an die Hand, bringen uns stehen und laufen bei und geben uns Sicherheit. Irgendwann wollen wir das nicht mehr, lösen uns und wehren uns gar gegen eine Hand, die uns führen möchte. Bald lassen wir nur noch Menschen, die wir gerne mögen, in die Reichweite unserer Hände. Das Partizipieren an Warteschlangen, ausverkauften Veranstaltungen oder Fahrten in überfüllten Bussen bildet meist unliebsame Ausnahmen. Doch dann gibt es einige Menschen, denen wir noch näher kommen. Insbesondere mit unseren Händen. All den Berührungen, die man mit den Händen auszutauschen imstande ist, ist eine ganz Besondere übergeordnet. Die wohl intimste Berührung von allen: jemanden an die Hand nehmen.
Jemanden an die Hand zu nehmen, spricht ganze Bände.
Komm mit mir. Ich bin an deiner Seite. Lass uns gemeinsam weitergehen. Ich zeige dir den Weg. Verlass dich auf mich. Alle dürfen mich mit dir sehen. Ich stehe zu dir.

Von jemandem bewusst nicht an die Hand genommen zu werden, obwohl man ihm sonst so nahe ist wie keinem anderen, spricht keine Bände, sondern ganze Dramen.