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2011/06/08

Literatur ist Gift

Wer mich kennt, der kennt auch meine tiefgreifende Abneigung gegen das Lesen. Sie hat durchaus ihre Daseinsberechtigung und resultiert aus mehreren Enttäuschungen, die ich durch das Lesen erfahren habe. Vielleicht sind meine Erwartungen zu hoch. Vielleicht überlege ich selbst zu viel und zeige zu wenig Hingabe und blindes Vertrauen für fremde Texte. Eine Zeitung schreckt mich, weil ich weiss dass sie ein Medium zur Manipulierung der Masse ist. Eine Zeitschrift nehme ich nicht ernst, weil ich weiss dass ihr seit Ausgabe Nummer fünf die wirklich interessanten Themen längst ausgegangen sind. Ein Buch ist mein ärgster Feind, wenn es nicht über einen überdurchschnittlich hohen Bildanteil verfügt.
Meiner Meinung nach gibt es zwei Gründe, die das Lesen von Büchern rechtfertigen könnten. Könnten. Dies ist zum Einen das Erlangen von bisher unbekannter aber durchaus erwünschter Information und zum Anderen die Unterhaltung. Die Erkenntnis darüber, dass selbst Fachliteratur zu achtzig Prozent aus der Rechtfertigung des Autors für sein Schreiben besteht, bringt den ersten meiner Gründe bereits wieder ins Wanken. Bücher zeigen mir zu vieles, was ich nicht sehen will. Sie enttäuschen und beleidigen mich. Denn in Wahrheit ist das Wesentliche schnell gesagt und auch geschrieben. Alles was nicht relevant ist, strapaziert meinen Speicher und ich sehe keinen Sinn darin, meine Zeit damit zu verschwenden. Noch während dem gedanklichen Ausformulieren dieser mehr als radikalen Sichtweise, präsentiert mir der junge Mann vor mir an der Kiosk-Kasse die Lösung. Das Einzige, was meiner Ansicht nach jemals eine Berechtigung haben würde, zwischen zwei Buchdeckeln gedruckt zu werden. Es trägt die Aufschrift „Lustiges Taschenbuch“.