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2014/04/10

Ja, ich will – gefragt werden

Wir sind ja modern, gell. Emanzipiert, domestiziert, kalibriert und EU-normiert. Aber eine ganz bestimmte Sache hätten wir Frauen gerne auf die alt hergebrachte Weise geregelt: Den Heiratsantrag. Gegenseitiges Einverständnis oder gar ein Kompromiss ist in Sachen Ehe keine Lösung. Schliesslich sind wir nicht verhandelbar. Wir sind kein Gebrauchtwagen, den man nimmt, wenn’s zum gleichen Preis noch einen Satz Reifen obendrauf gibt. Wir sind kein Kumpel, bei dem ein kurzes Nicken reicht, um zu wissen, dass man sich für den Rest des Lebens das Bier teilt. Der Grossteil aller Frauen ist sich einig – wenn’s ums Heiraten geht, möchten sie gern gefragt werden. Sie wollen gefragt werden, ob es ok ist. Ob es ok ist, dass Mann sie für immer behalten möchte. Ob es ok ist, dass Mann auch die Steuerformulare und die Verwandtschaft mit ihr teilt. Aber auch, ob sie sich seiner und ihrer eigenen Gefühle sicher genug ist. Frauen brauchen einen Heiratsantrag, weil sie wissen, dass sie ihn verdienen. Sie verdienen diesen einen Moment, in dem der Mann unter dieser tief verborgenen Angst leidet, er könnte ein Nein zur Antwort bekommen. Dieses bange Herzklopfen, von dem sie ihn nach scheinbar ewig andauernden Augenblicken mit einem Lächeln, einer Träne und einem Wort erlösen. Der letzte endgültige Beweis dafür, dass er alles für sie riskieren würde. Ja, wir wollen gefragt werden. Und wenn er der Richtige ist, dann sagen wir auch ja.